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Einkaufen in Dänemark: In dänischen Supermärkten bekommst Du an sieben Tagen in der Woche einfach alles.
Dette og det,  Lækker

Dänische Supermärkte und Lebensmittelläden

Mit nervtötender Hartnäckigkeit wird vor allem auf Facebook in den einschlägigen Gruppen immer wieder eine der folgenden Fragen gestellt: “Welche Lebensmittel soll ich mit nach Dänemark mitnehmen?“ “Kann man am Wochenende Lebensmittel einkaufen?“ “Kann ich in Dänemark mit Euro bezahlen?“ Und leider wird oft genug in den Antworten hanebüchener Unsinn geschrieben. Unsinn wie beispielsweise, dass nur in Tourismusregionen oder nur in der Hauptsaison Läden länger oder an Wochenenden geöffnet haben. Unsinn wie der, das in Dänemark alles an Lebensmittel exorbitant teuer ist und man sich möglichst viel/alles aus Deutschland mitbringen solle. Unsinn wie “Ja, Du kannst überall und immer mit dem Euro bezahlen“.

Liest man die Diskussionen bezüglich des Einkaufens, entsteht oft der Eindruck, dass Dänemark entweder so eine Art “deutsche Ferienfiliale“ ist, in der alles nur für die Touristen da ist und natürlich der Euro die Leitwährung ist. Wo dann quasi tote Hose herrscht, sobald die deutschen Touristen weg sind und die Saison vorbei ist. Oder aber das man in diesem Land viele Dinge entweder nicht bekommen oder aber zu überteuerten Preisen und das die Supermärkte und Lebenmittelläden nur werktags und auch nur ganz kurz geöffnet haben. Daher ist es an der Zeit, hier mal Licht ins dunkel der über Social Media verbreiteten Klischees und Vorurteile zu bringen.

Einkaufen und bezahlen in Dänemark – die Wahrheit

Geht es um Lebensmittel und Alltagswaren, kannst Du Dänemark absolut mit Deutschland vergleichen. Es gibt eigentlich alles, was es bei uns auch gibt. Einige – nicht alle – im Land produzierte Lebensmittel sind aber meiner Meinung nach besser als bei uns. Dazu gleich mehr. Wenn es nicht um den Einkauf von Dingen des täglichen Bedarfs geht, sondern um Kleidung, um Mitbringsel oder auch spezielle dänische Dinge – beispielsweise Möbel – dann sollte man sich etwas Zeit nehmen. Aber hier in diesem Blogbeitrag wollen wir beim Lebensmitteln kaufen in Dänemark und beim alltäglichem Bedarf bleiben. Wenn Du dich für Benzinpreise und das Tanken in Dänemark interessierst, auch das habe ich für Dich bechrieben.

Öffnungszeiten in Dänemark

Klären wir dieses wichtigen Punkt Öffnungszeiten in Dänemark als erstes. Dänische Supermärkte und Discounter, ob Super Brugsen, Rema 1000, Meny, Bilka und viele andere dänische Ketten oder auch Netto, Aldi und Lidl, die es in Dänemark ebenfalls häufig gibt, haben an sieben Tagen in der Woche offen und zwar in der Regel bis 21 Uhr, mindestens aber bis 19 Uhr. Ja, auch Samstags UND Sonntags. Ja auch an Feiertagen. Du kannst täglich frisch einkaufen.

Kennst Du schon mein Dänemark Quiz?

Und wenn Dir auf Facebook oder sonst wo irgendjemand erzählt, dass das mit den Öffnungszeiten in Dänemark “nur in den Tourismuszentren“ oder “nur in der Touristensaison“ so ist und anderswo oder zu anderen Zeiten quasi “alles zu“ hat oder “sehr früh zu macht“, dann hör nicht auf diesen Blödsinn! Dänemark ist kein riesiges Feriendorf, dass ausschließlich für seine Gäste geöffnet hat! Dänemark ist tatsächlich ein moderner europäischer Staat. Und seine knapp 5.9 Millionen Bürger sind keine “Ureinwohner“, die alle drei Wochen ein Mammut erschlagen und sonst Kräuter und Beeren sammeln, damit etwas zum Essen auf den Tisch kommt. Tatsächlich gehen die Dänen selbst auch einkaufen. So, Zynismus bei Seite! Ich glaube Du weißt jetzt, was Du von diesen Ammenmärchen in Sachen Einkaufen und Öffnungszeiten halten kannst.

Dänemark - Hygge & Mee(h)r: T-Shirts, Hoodies und vieles mehr.
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Auch Bäcker und Metzger haben oft mindestes sechs Tage in der Woche und nicht selten auch Sonntags geöffnet. Hier mögen die Ladenöffnungszeiten kürzer sein, als beim Supermarkt, aber, auch hier kannst Du zu üblichen Zeiten immer einkaufen. Damit haben wir das Thema Öffnungszeiten in Dänemark wohl durch. Kommen wir sozusagen zum Sortiment. Den entgegen mancher Gerüchte bekommst Du in Dänemark tatsächlich alles!

Brot und Brötchen

Das Brot in Dänemark schmeckt sehr gut. Zwar gibt es dort eine nicht ganz so große Vielfalt wie bei uns, dafür aber die eine oder andere Spezialität. Dänische Supermärkte sind hier recht gut sortiert. Allen voran das dänische Rugbrød, das dunkle dänische Roggenbrot, das sehr bekannt und in Dänemark ausgesprochen beliebt ist. Das ist ein vollwertiges dunkles Brot, das Du überall in Dänemark bekommst; ob beim Bäcker oder im Supermarkt.

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Das Rugbrød ist ein Vollkornbrot mit niedrigem Fettgehalt und vielen Ballaststoffen. Gebacken wird es traditionell mit Sauerteig, Roggenmehl, Weizenmehl und gut ein Drittel der Teigmenge sind Roggenkörner, die vor der Teigzubereitung meist eingeweicht werden. Das Brot ist saftig und hat einen kräftigen, malzigen Geschmack. Einfach etwas gesalzene Butter darauf streichen reicht für mich schon. Aber natürlich eignet es sich auch für jeden süßen oder herzhaften Belag.

Was ist angeblich typisch Dänisch?

Beim Frühstück ist das Franskbrød sehr beliebt, das man mit „Franzosenbrot“ übersetzen kann. Das ist ein Weißbrot mit einer weichen Kruste. Es ist ratsam, die Scheiben zu toasten, damit Du das Brot bestreichen kannst, denn sonst zerfleddert es, wenn beispielsweise die Butter nicht butterweich ist. Es hat aber recht wenig Eigengeschmack, dient deshalb eher als „Träger“ für diverse Aufstriche. Bei den Brötchen, in Dänemark Rundstykker genannt, gibt es ebenfalls eine große Auswahl, die mit der in Deutschland vergleichbar ist. Auch hier gibt es Vollkornvarianten mit einem entsprechend leckerem Eigengeschmack und eher geschmacksneutrale Weizenbrötchen. Zu den süßen Backwaren folgt demnächst ein eigener Beitrag.

Marmelade

Aufs Brot muss natürlich auch etwas drauf. Wenn es etwas Süßes sein darf, solltest Du unbedingt dänische Marmeladen probieren. Nicht die Massenware von auch bei uns bekannten Großproduzenten. Sehr bekannt und sehr gut ist der Hersteller oder besser die Marke Den Gamle Fabrik, was mit „Die alte Fabrik“ zu übersetzen ist.

Im Jahr 1922 nahm die Marmeladenproduktion bei dem 1834 gegründeten Unternehmen ihren Anfang. Heute noch wird dort nach einem sehr schonenden Verfahren gearbeitet, bei dem die Früchte in offenen Kesseln langsam erhitzt und gerührt werden. Der Hersteller produziert neben Marmeladen auch andere Fruchtaufstriche, mit Alkohol Eingemachtes, Preiselbeeren, Gelees, Fruchtsoßen und Chutneys. Däschische Supermärkte haben diese Marke und andere landestypische Marken immer im Sortiment.

Ymer, Smør und Piskefløde

Was Du in Dänemark in wirklich sehr guter Qualität bekommst, sind Molkereiprodukte. Bei der Milch, Maelk genannt, gibt es fettarme Milch (Letmaelk) oder Vollmilch (Sødmaelk). Wirklich sehr gut ist die Piskefløde. Das ist dänische Schlagsahne, die in Null-Komma-Nix selbst mit einem Handschneebesen cremig oder steif geschlagen ist und viel besser schmeckt, als das, was wir in Deutschland auf den Kuchen klatschen.

Bare rolig ist ein Lebensmotto der Dänen, von dem wir was lernen können!

Dann gibt es noch Ymer, dass ist dänischer Joghurt. Dieser ist etwas flüssiger, als das, was bei uns eingebechert wird. Und sie wird auch nicht im Becher, sondern wie Milch in Tetrapaks mit einem halben oder ganzen Liter verkauft. Neben Naturjoghurt gibt es diverse Geschmacksrichtungen, wie Jordbaer (Erdbeere), Hindbaer (Himbeere), Solbaer (Johannisbeere) oder auch Applesin (Orange) und vieles mehr. Dänische Supermärkte bieten bei Molkereiprodukten viel Auswahl.

Sehr gut ist auch dänische Butter, Smør genannt. Die gibt es ungesalzen (usaltet) und gesalzen. Die leicht gesalzene Butter schmeckt sehr gut auf Rugbrød und macht sich auch gut unter Käse (Ost) oder Leverpostej (Leberpastete).

Einkaufen in Dänemark: Alle Zutaten für ein leckeres Essen bekommst Du immer und problemlos 7/24 in Dänemark.
Einkaufen in Dänemark: Alle Zutaten für ein leckeres Essen bekommst Du immer und problemlos 7/24 in Dänemark.

In Dänemark gibt es mehr Schweine als Dänen

Einkaufen in Dänemark bedeutet auch große Auswahl bei Fleisch. Das ist eine Tatsache, denn Dänemark ist besonders stark in der Schweinezucht. Im dänischen Kernland leben (Stand Januar 2017) 5,75 Millionen Dänen. Hinzu kommen knapp 57.000 Einwohner in Grönland und etwas mehr als 48.000 Menschen auf den Faröer Inseln. Im Jahr 2014 wurden in Dänemark laut des Fachnachrichtendienstes topagrar.com 18,82 Millionen Schweine geschlachtet.

Den Dänen sagt man nach, eines der glücklichsten Völker der Welt zu sein. Für die Schweine dürfte das auf keinen Fall gelten, denn in kaum einem Land ist die Schweinehaltung so durchindustrialisiert worden, wie in Dänemark. Zum Teil mit allen in Sachen Tierschutz negativen Folgen. Ein Umdenken hat aber begonnen, der Wandel kommt in Gang, aber langsam. Aber auch Rinder, Milch- und Schlachtvieh, werden in Dänemark gehalten.

Mit anderen Worten: In dänischen Supermärkten findest Du viele Fleischprodukte aber auch Molkereiprodukte aus heimischer Produktion. Die Waren sind von guter Qualität- vor allem wenn Du Bioware kaufst – recht günstig im Preis – zumindest wenn Du keine Bioware kaufst – und die Auswahl ist sehr vielfältig. Neben dem Svinekød, also dem Schweinefleisch, gibt es Oksekød, Du hast richtig geraten, Rindfleisch. Kylling sind Hühner.

Mein Tipp: Kaufe Dein Fleisch vom Metzger Ich habe in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass abgepacktes Schweine- und Rindfleisch vom Supermarkt meist nicht von bester Qualität ist, denn es ist Industrieware. Also geschmacklich taugt es meist schon, aber nicht beim Braten in der Pfanne. Vermutlich ist diese Supermarktware „zu schnell produziert“ und nicht ausreichend abgehangen und gereift. Denn wenn Du so ein toll aussehendes Rindersteak aus dem Supermarkt in die Pfanne haust, treibt es das Wasser aus dem Fleisch und statt zu braten kocht es eher. Zudem geht es in der Größe ein, wird also kleiner.

Mit Fleisch vom Slagter, also einem kleinen lokalen Metzger, indes habe ich deutlich bessere Erfahrung gemacht. Das erst Recht, wenn das Fleisch aus Bioproduktion kommt. Das mag etwas teurer sein, aber Du bist im Urlaub, also darf man „sich etwas gönnen können“. Und Qualität darf ihren Preis wert sein, meiner Meinung nach.

Leverpostej

Da gibt es eine Spezialität, die hier nicht unerwähnt bleiben darf: Die Leverpostej, die dänische Leberpastete, die vor allem aus Schweineleber und ein paar anderen Zutaten wie Butter, Milch, Zwiebeln und Eiern hergestellt wird. Diese dick auf ein gebuttertes Rugbrød gestrichen und mit stegte Løg – getrockneten Zwiebeln – bestreut und Du genießt etwas wirklich typisch dänisches. Die Dänen schieben die Aluschale mit der Leverpostej auch oft in den Ofen und essen sie warm. Auch sehr gut.

Gekommen um zu bleiben – eine Buchrezension.

Die Leverpostej bekommst Du in wirklich jedem Supermarkt abgepackt oder an der Fleischtheke. Aber wenn Du die frisch beim Slagter kaufst, ist die noch viel leckerer, als die Industrieware. Seit dem ich als Kind meine erste Leverpostej-Stulle gefuttert habe, gehört dieses Produkt bei mir auf den Frühstücks- oder Abendbrottisch, wenn ich in Dänemark bin. Und wenn Du zwischendurch mal Hunger hast, ist so eine Stulle auch ganz fix geschmiert und taugt auch als Wegzehrung, wenn Du unterwegs bist.

Pølser

Und noch ein Produkt sei hier gesondert erwähnt, weil es auch irgendwie als typisch dänisch gilt: Pølser – Würstchen – gibt es natürlich auch bei uns, aber aufgrund der dominierenden Schweinezucht eben auch massig in Dänemark. Dabei sticht einem als Tourist und „Erstbesucher“ an den beliebten Pølservogn, wie die Hotdog-Stände heißen, die vor allem in den Städten reichlich vorhanden sind, eine Wurst schnell ins Auge.

Es ist die Rødpølser, eine knallrote Bockwurst, die oft als Hotdog gegessen wird. Die Wurst ist so rot wie der Dannebrog, die dänische Nationalflagge. Die Wurst wird mit einem Farbstoff gefärbt. Die Tradition der Rotfärberei entstand eigentlich in einer armen Zeit, der Rezession in den 1930er Jahren. Damals wurde minderwertiges Fleisch rot eingefärbt und damit gewissermaßen „markiert“ und günstig an die arme Bevölkerung abgegeben. Die Rødpølser sind natürlich nicht aus minderwertigem Fleisch. Die rote Farbe ist eben die Landesfarbe und die schlägt sich hier quasi „kulinarisch traditionell nieder“.

Fisch

Wenn Du in Dänemark etwas in allerbester Qualität kaufen kannst, dann ist es Fisk und Meeresfrüchte. Von keinem Ort in Dänemark ist es weiter als 50 Kilometer bis ans Meer. Überall an der Küste wird gefischt, Hanstholm ist der größte Fischereihafen Dänemarks. Du bekommst in Supermärkten schon sehr gute Ware. Aber am besten kaufst Du frischen Fisch direkt in den Häfen bei den lokalen Fischhändlern und Røgerien, den Räuchereien. Manchmal wird der Fang auch direkt vom Kutter verkauft.
Die Fischhändler haben nicht nur erstklassige Ware, sie filetieren den Fisch für dich fachmännisch und verkaufen ihn Dir küchenfertig und abgewogen. So musst Du kein vorabgepacktes Stück oder einen ganzen Fisch kaufen, was eventuell dann mehr ist, als Du brauchst.

Einkaufen in Dänemark: Fisch wie hier diesen Lachs kaufst Du in Dänemark am besten beim einem lokale Fischhändler oder „ab Kutter“.
Einkaufen in Dänemark: Fisch wie hier diesen Lachs kaufst Du in Dänemark am besten beim einem lokale Fischhändler oder „ab Kutter“.

Weiterhin können die Verkäufer, wenn sie Deutsch oder Englisch sprechen, mit so manchem Tipp für die Zubereitung aufwarten. Neben dem Fisk gibt es auch Muslinger. Das sind frische Muscheln. Und dann natürlich Krabben, Rejer genannt. Außerdem gibt Sild. Das ist lecker eingelegter Hering, der prima auf dem schon beschriebenen Roggenbrot schmeckt.

Selbst Hummer und andere Krebstiere sind zu bekommen, wenn Du so etwas gerne isst. Hummer werden meist frisch bestellt und sind vom einen auf den anderen Tag da. Und Hummer wird meist zum Tagespreis per Kilo verkauft, also immer erst fragen. Wenn ich nach Dänemark in den Urlaub fahre, bekomme ich von meinem Vater oft den Auftrag: „Bring mir Hummer mit“. Auch das ist machbar. Wenn Du dem Fischhändler sagst, dass Du den Hummer mit nach Deutschland nehmen willst, bekommst Du den in einer entsprechenden Styroporkiste mit reichlich Eis oder Kühlpacks reisefertig verpackt. In so einer Kiste bleibt der Hummer gut 48 Stunden tiefgekühlt.

Gemüse und Co

Auf den über 43.000 Quadratkilometern landwirtschaftlich genutzter Fläche wird weiterhin viel Getreide und vor allem auch Gemüse angebaut. Daher bekommst Du beim Einkaufen in Dänemark in den Supermärkten bei den üblichen Gemüsesorten wie Karotten (Gulerødder), Kartoffeln (Kartofler), Zwiebeln (Løg), Knoblauch (Hvidløg), Gurken (Agurk) und so weiter frische hochwertige Ware aus heimischem Anbau und das recht günstig.

Mein Tipp: Kaufe Dein Gemüse beim Bauern. Frischer geht es nicht! Und die Preise sind meist günstiger als im Supermarkt. Viele Bauern haben an den Straßen vor ihren Höfen Holzkästen oder kleine Verschläge stehen, in denen Kartoffeln, Karotten und Co in Tüten oder Säcken abgepackt stehen. Die Preise stehen auf einem Schild, Du wirfst das Geld passend in eine Kasse und nimmst das entsprechende Produkt mit. Dieser „Vertrauenskauf“ – es steht also niemand da und kassiert – funktioniert in Dänemark seit Jahrzehnten bestens. Wer sich bedient ohne zu bezahlen, ist eben einfach ein røv!

Bier, Wein und Whisky aus Dänemark

Das in Dänemark Bier gebraut wird, weiß jeder, der schon mal etwas von Tuborg oder Carlsberg gehört hat. Aber Wein? In Dänemark? Du wirst es kaum glauben, aber auch in Dänemark gibt es Winzer und die EU hat das Land bereits im Jahr 2000 als Weinbauland anerkannt. Das bedeutet vor allem, dass in Dänemark nicht nur „Tafelwein“ produziert und offeriert werden darf, sondern Qualitätsweine, die auf ihren Etiketten die regionale Herkunft, die Rebsorte und den Jahrgang ausweisen dürfen und müssen. Der Verband dänischer Winzer hat über 1000 Mitglieder.

Wer hier bezüglich des Klimas Zweifel hat, der sei zum einen an den realen und von Donald Trump & Co auch nicht wegzulügenden Klimawandel erinnert. Zum anderen kommen in Dänemark eher robuste, winterharte und dort taugliche Rebsorten zum Einsatz. Beim Weißwein ist oft die „Solaris“-Rebe anzutreffen. Bei den Rotweinen die Rebe „Rondo“ und die auch in Deutschland bekannte Rebe „Regent“. Auch „Leon Mellot“ und „Castel“ sind gängige Rotweine.

Einen Winzer haben wir schon Anfang der 2000er Jahre ganz in der Nähe des Lendrup-Strandes besucht und das Weingut besichtigt. Es ist Glenholm Vingård wo man zunächst eher als Hobby mit dem Weinbau begann und heute auf drei Hektar Weißwein, Rotwein und Dessertwein anbaut. Die Weinberge liegen meist zwischen den typisch dänischen Windschutzhecken, damit der oft kräftige Wind die Reben nicht ganz so derbe beutelt. Dänische Weine sind keine Massenware und daher auch nicht billig.

Es gibt mittlerweile neben einige Weingütern in Dänemark aber auch diverse Whisky-Distillen, die sehr gute Whiskys und andere Destillate anbieten. Da wäre beispielsweise die Destille Stauning in Skjern bei Ringkøbing, die gerade dabei ist, die Welt zu erobern. Die Whiskys bekommen bei Bewertungen Bestnoten und sie werden nicht nur im wohl bekanntesten dänischen Nobelrestaurant Noma in Kopenhagen ausgeschenkt. Die Destille haben wir im Juni 2021 besichtigt, denn der moderne Betrieb bietet auch touristische Führungen in Dänisch, Deutsch und Englisch an. Mehr zu den Brennereien im Internet unter dieser Adresse: https://www.visitdenmark.de/search?q=whisky

Über die gängigen Biere wie Tubrog und Carlsberg wollen wir jetzt nicht zu tief ins Glas schauen, denn diese Biere bekommst Du zu absolut bezahlbaren Preisen im Supermarkt. Die Kiste Bier ist nicht teurer, als in Deutschland. Interessanter ist, dass auch die Craft-Bier-Bewegung längst in Dänemark angekommen ist und man im Supermarkt oft eine sehr gute Auswahl dieser Bierspezialitäten vorfindet. Im Spätjahr sind das oft diverse Juleøl, also Weihnachtsbiere, mit entsprechenden Geschmacksnoten, die süß und malzig und oft auch zimtig schmecken. Verschiedene Bockbiere, die richtig satt Umdrehungen haben, findest Du ebenfalls immer. In den dänischen Spuermärkten ist die Auswahl an Craft-Bieren oft deutlich größer als bei uns. Deutsche Lebensmittelhändler kapieren erst langsam, dass man mit Craft-Bier Geld verdienen kann.

Bioware

Wenn Du besonderen Wert auf Bioware legst, dann schaue mal auf der Internetseite http://organicdenmark.de vorbei. Dort findest Du Erläuterungen zum dänischen Biosiegel und auch die Adresse zahlreicher Händler und Geschäfte, die Biowaren anbieten. Bei OrganicDenmark sind über 200 biologisch arbeitende Mitgliedsunternehmen organisiert, sodass die Internetseite – laut eigener Aussage – „im Grunde die gesamte, biologische Lebensmittelindustrie Dänemarks widerspiegelt“.

Kommen wir nochmal kurz zurück zur Schweine- und Viehzucht und Milchwirtschaft. Hier solltest Du dir den Namen Thise (https://thise.dk/en/) merken, denn diese 1988 gegründete Biomolkerei hat sich der ökologischern und tierschutzgerechten Landwirtschaft verschrieben. Deren Molkreiprodukte wie Butter, Milch, Joghurt aber auch Käse sind deshalb in Dänemark immer beliebter und auch gut überall zu bekommen. Wenn Dir die Tiere also nicht völlig egal sind, Thise und Organic Denmark sind dann eine gute Wahl.

Schnäppchenjäger

Wer beim Einkauf seines täglichen Bedarfes Geld sparen will, der sollte sich die Internetseite www.tilbudsugen.dk/tilbudsavis anschauen. Auf der Seite sind alle aktuellen Sonderangebotsprospekte der dänischen Lebensmittelketten gesammelt zu finden. So kannst Du deinen Einkauf planen und weißt, wo es die Kiste Tuborg-Bier und das Grill-Steak etc. gerade günstig gibt. Die Seite und die Prospekte sind zwar in dänischer Sprache, aber viele der Prospekte sind bebildert und so lernst Du auch ein bisschen Dänisch.

Wie in den USA gibt es in auch Dänemark oft Mengen- oder Staffel-Rabatte. Sprich, kaufst Du zwei oder drei Stück eines Artikels, dann bekommst Du einen Rabatt. Beispielsweise drei Tüten Chips zum Preis von zwei Tüten und ähnliches.

Genauso wie bei uns in den Märkten gilt, dass Großpackungen günstiger sind, als Kleinpackungen. Gerade bei Fleisch und Käse ist der Hundertgramm-Preis einer Großpackung deutlich günstiger, als bei Kleinpackungen. Kaufe also lieber das Pfundstück Käse, als einzeln abgepackte Scheiben.

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Tilbud und Udsalg

Tilbud ist das dänische Wort für “Sonderangebiot“ und ist in den Lebensmittelläden und Supermärkten der gängige Begriff für spezielle Angebote und Aktionswaren. Das können dann reduzierte Preise oder Deals im Sinne “drei zum Preis von zweien“ und ähnliches sein.

Oft findest Du in Schaufenstern und Geschäften außerhalb der Lebensmittel und Alltagswaren Schilder, auf denen für Udsalg geworben wird. Das bedeutet „Ausverkauf“ und ist ein Hinweis auf reduzierte Preise und Schnäppchen. Es lohnt sich, vor allem im Bereich Bekleidung und Haushaltswaren danach zu schauen. Und wenn Du dänische Möbel kaufen und nach Deutschland „exportieren“ willst, ist das ebenfalls die Gelegenheit.

Bezahlen am besten mit Karte oder in Kronen

Dänemark hat sich der EU-Währungsunion nicht angeschlossen und mit den dänischen Kronen (DKK) seine eigene Währung behalten. Entweder Du holst bei deiner Hausbank einen bestimmten Betrag in Kronen. Oder, so machen wir es, Du hebst einfach mit Deiner normalen EC-Karte an dänischen Geldautomaten Kronen ab. Das geht seit mindestens 20 Jahren schon problemlos. Die Bankgebühren dafür sind überschaubar. Pro Abhebung kassiert die dänische Bank eine Gebühr, die in etwa die gleiche Höhe hat, die auch deutsche Banken beim Geldabheben mit der Karte einer Fremdbank berechnen würde.

Die dänische Landeswährung ist die Krone. Und damit bezahlt man auch. Basta! (Foto: Andreas Lerg)
Die dänische Landeswährung ist die Krone. Und damit bezahlt man auch. Basta! (Foto: Andreas Lerg)

Achtung: Benutze nur die Geldautomaten von regulären dänischen Banken. Meistens findest Du ausreichend viele Filialen in den Innenstädten beispielsweise in der Nähe von Supermärkten. Du solltest die oft „frei stehenden“ gelb-blauen Automaten von dem Bank-unabhängigen Anbieter, der mit „E…..“ anfängt und auch „worldwide“ mit im Logo stehen hat, besser meiden. Der Betreiber dieser Automaten, die oft in Ferienhochburgen zu finden sind, kassiert zum einen hohe Gebühren und bietet zum anderen einen für Dich als Kunden äußerst schlechten Wechselkurs. Also am besten die Geldautomaten der Filialen von Banken wie Danske Bank, Spar Nord, Jyske Bank, Danmarks Nationalbank und ähnliche benutzen.

Wenn Du Euro mit nach Dänemark nimmst und in einer dänischen Wechselstube in Kronen tauschst, musst Du mit Gebühren in Höhe von 20 bis 35 dänische Kronen rechnen.

Nein! Es wird NICHT überall der Euro akzeptiert!

In manchen Geschäften vor allem in Touristenregionen wird auch der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert. Das Wechselgeld allerdings bekommst Du dann in Kronen und ob Du hier dann einen für dich guten Wechselkurs bekommst, steht auf einem anderen Blatt. Auch wenn es leider immer wieder in den sozialen Medien behauptet wird, Du kannst NICHT überall und immer mit Euro bezahlen! Verlass Dich also nicht darauf, dass der Euro akzeptiert wird! Vor allem in ländlichen und nicht stark touristisch frequentierten Regionen könntest, nein wirst Du hier Pech haben. Deshalb: Zahle einfach in Landeswährung, nicht zuletzt auch aus Respekt vor dem Gastland. Außerdem es ist eigentlich überall in Dänemark auch Kartenzahlung möglich, außer vielleicht beim erwähnten „Vertrauenskauf“ am Bauernhof.

Achtung: Gerade in den Touristenhochburgen in Dänemark ist in der Hochsaison leider auch mit Taschendieben zu rechnen. Überall wo es Gedränge gibt, greifen diese gerne zu. Es gelten deshalb die üblichen Tipps: 1. Trage Deine Geldbörse verdeckt oder in schwer erreichbaren Innentaschen. 2. Trenne Dein Bargeld von den EC-Karten und wichtigen Papieren. 3. Verdecke beim Einsatz der EC-Karte beim Eingeben der PIN die Sicht auf die Tastatur mit der Hand. 4. Bewahre Deine EC/Kreditkarte und PIN – falls Du dir diese nicht merken kannst und notieren musst, nicht zusammen auf.

Fazit

So, ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Blogbeitrag helfen und zeigen, dass Du in Dänemark tatsächlich gut und umfangreich einkaufen und alles bekommen kannst.

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