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In den Touristenhochburgen werden Strände in der Saison mittlerweile von Rettungsschwimmern bewacht. Hier zu erkennen an dem rot-weißen Wachturm. (Foto: Andreas Lerg)
Tipp

Strände in Dänemark sind meist unbewacht

Lass mich als aktivem DLRG‘ler in diesem Kapitel auf ein mir sehr am Herzen liegendes Thema eingehen: Die Sicherheit beim Baden in offenen Gewässern. Während vor allem die DLRG an den meisten deutschen Nord- und Ostseestränden im Sommer täglich Wachdienst macht und Badestrände auf diese Weise absichert, sind die meisten dänischen Strände unbewacht. Nur an wenigen Stränden gibt es Rettungsschwimmer; und das meist auch nur in der dänischen Haupt-Sommersaison. Die Zahl der bewachten Strände steigt zwar, vor allem in den Touristenhochburgen, aber es gilt nach wie vor, dass der Großteil der Strände unbewacht ist.

Dort wo es Rettungsschwimmer gibt, nutzen die dänischen Kollegen, wie die DLRG, die Signalfarben Rot und Gelb für Kleidung, Ausrüstung und Wachtürme und sind daran gut zu erkennen. Aber wie gesagt, gehe einfach davon aus, dass an den dänischen Stränden an den Küsten kein Wachdienst und keine Rettungsschwimmer vorhanden sind.

Die Strömung zieht hinaus aufs Meer

An Stränden am Meer ist die ins Meer zurück fließende Strömung die größte Gefahrenquelle. Sie macht sich vor allem bemerkbar, wenn auflandiger Wind die wunderschön anzusehenden Wellen mit ihren weißen Schaumkronen an die Strände rollen lässt. Das Wasser, das da vom Wind getrieben an die Strände brandet, fließt natürlich auch wieder zurück ins Meer und zwar tief unten über den Sandboden.

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Wenn Du bis zu den Knien oder Oberschenkeln im Wasser stehst spürst Du das oft schon, wie das oberflächliche Wasser in den Wellen gegen deine Beine schwappt, aber um deine Füße herum eine Strömung meerwärts zieht. Im Englischen heißt diese Rückströmung „Riptide“. Das englische Verb „to rip“ bedeutet „reißen“, was hier sehr zutreffend ist. Wenn man „RIP“ als Abkürzung betrachtet, bedeutet das „Rest in peace“, „Ruhe in Frieden“, was die bittere Konsequenz sein kann, wenn jemand Opfer dieser Strömung wird.

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Oft sind parallel zu den Stränden Sandbänke zu finden. Das merkst Du daran, das Du in einiger Entfernung zum Strand und dessen Brandung plötzlich wieder stehen kannst, ja vielleicht sogar in nur knietiefem Wasser. Hinter diesen Sandbänken wird es dann aber schnell sehr tief. Das Problem ist, dass diese Sandbänke nicht durchgehend sind, sondern immer wieder einmal tiefe Lücken oder Rinnen haben. Das vom Strand zurück strömende Wasser, das durch die Sandbänke gestaut wird, kann sich hier dann „bündeln“ und zu einem reißenden Strom werden, der alles und jeden durch diese Lücken in den Sandbänken hinaus auf See zieht.

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Auch ein gut trainierter Erwachsener kann da in der Regel nicht dagegen anschwimmen. Was mit Kindern im Schwimmring oder auf der Luftmatratze dort passiert, kannst Du dir vermutlich vorstellen. Bei ablandigem Wind pustet es Kinder aber auch Erwachsene in einem Schlauchboot oder auf einer Luftmatratze auch schnell einmal meerwärts. Selbst bei flauem Wind und glatter See sorgen unter anderem die Gezeiten für Strömung. Baden im Meer ist immer mit Gefahren verbunden. Und hier sei nochmals erwähnt, dass dänische Strände in den seltensten Fällen von Rettungsschwimmern abgesichert werden. Badegäste sind also auf sich gestellt.

Viele Strände in Dänemark werden nicht von Rettungsschwimmern bewacht. (Foto: Andreas Lerg)
Viele Strände in Dänemark werden nicht von Rettungsschwimmern bewacht. (Foto: Andreas Lerg)

Meine Tipps für ein sicheres Badevergnügen an Stränden in Dänemark

Mein Tipp 1: Lass Deiner Kinder NIEMALS unbeaufsichtigt am Strand und in der Brandung spielen und plantschen!

Mein Tipp 2: Wenn Du in eine solche Strömung gerätst, dann schwimme NICHT dagegen an. Du würdest nur schnell entkräften, ohne voran zu kommen. Diese in Rinnen gebündelten Strömungen sind oft nur wenige Meter breit. Schwimme also seitwärts, parallel zum Strand, um aus dieser starken Strömung hinaus zu schwimmen. Wenn Du dann aus der gebündelten Strömung heraus bist, dann schwimme zurück in Richtung Strand.

Mein Tipp 3: Gehe NIE alleine an den Strand, sondern mit mehreren Leuten. Ein Handy oder Smartphone mit vollem Akku ist Pflicht, damit Du Hilfe rufen kannst. Nicht nur für dich, sondern auch für andere. Die Notrufnummer ist wie in Deutschland die 112.

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Mein Tipp 4: Merke Dir die Zugangsnummer des Strandes, an dem Du baden willst. Diese steht an den offiziellen Zugängen und meist nochmals auf dem Strandabschnitt selbst auf grünen Schildern. Die Nummer besteht aus einem Buchstaben und drei Ziffern, darunter steht in der Regel auch nochmal die Notrufnummer 112. Die Rettungsleitstellen haben ein Verzeichnis dieser Strandnummern inklusive der genauen GPS-Koordinaten, sodass Rettungsdienste sehr schnell zum richtigen Ort geschickt werden können.

Mein Tipp 5: Dort wo das Baden per Schild verboten ist, solltest Du dich an dieses Verbot halten, denn es besteht nicht ohne Grund. Grundsätzlich haben Schwimmer im Bereich von Hafenanlagen, Schleusen, Schifffahrtsrinnen oder Molen und Steganlagen nichts zu suchen. In Häfen und Sportboot-Marinas ist neben der Gefahr für Leib und Leben auch das Wasser nicht immer sauber. Oder willst Du dort schwimmen, wo jemand kurz zuvor noch auf einem Segel- oder Sportboot die Toilette benutzt und seine Hinterlassenschaft „außenbords gepumpt“ hat.

Mein Tipp 6: In den Touristeninformationszentren der Regionen kannst Du meist gute Badestellen erfragen und findest zudem auch Karten und Faltblätter des Rådet for Større Badesikkerhed – also des dänischen „Rates für Badesicherheit“ (http://www.badesikkerhed.de) – mit den Strandnummern und Tipps zum Thema Sicherheit an Badegewässern in deutscher Sprache. Unter der genannten Internet-Adresse kannst Du dieses auch herunterladen.

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