Dänisch lernen für den Urlaub: Danke sagen auf Dänisch
Dass mir die Höflichkeit und Freundlichkeit der Dänen sehr gut gefällt, hatte ich ja schon im letzten Blogbeitrag, als es um die Begrüßung ging, angesprochen. Diese Höflichkeit ist dabei nicht etwa eine im Alltag stattfindende Pflichtaufgabe, die irgendwie lustlos und lieblos heruntergeleiert wird. Es ist also keine reine Formsache. Nein! Es ist tatsächlich der im Alltag gelebte, nette und wohlwollende Umgang der Menschen in Dänemark miteinander.
Das vielleicht wichtigste und häufigste Wort in Dänemark
Das merkt man besonders am vielleicht am meisten benutzten Wort in Dänemark. An dem Wort „Tak“, das für „Danke“ steht. Das Wort wird in der Tat sehr häufig und in verschiedensten Kombinationen benutzt. Wenn du in Dänemark unterwegs bist, wirst du dieses Wort tatsächlich sehr häufig hören.
Wenn die Familie nach dem gemeinsamen Essen vom Tisch aufsteht, dann bedanken sich Kinder und Erwachsene bei der Mutter – oder dem Vater, wenn der es zubereitet hat – für das Essen. An der Supermarktkasse dankt der Kassierer dem Kunden für den Einkauf und der Kunde dankt für die freundliche Bedienung. Das sind nur zwei Beispiele für dieses in der dänischen Gesellschaft so wichtige Wort „Tak“.
Das auch dänischen Kindern und Jugendlichen das Wort „Danke“ und andere Höflichkeiten meist völlig selbstverständlich über die Lippen gehen hat einen guten Grund. Ich rede nicht nur davon, dass sie es dauernd hören und damit vorgelebt bekommen. Ich meine vor allem auch, dass man auch den Kindern und Jugendlichen selbst gegenüber höflich ist. Sprich, es wird nicht einfach erwartet, dass Kinder und Jugendliche den Erwachsenen durch Höflichkeit Respekt zollen. Auch den Kindern und Jugendlichen wird dieser Respekt entgegen gebracht, indem man sich auch bei Ihnen für etwas bedankt und zu ihnen höflich ist. Das habe ich bei vielen Aufenthalten in Dänemark immer wieder erlebt.
Hier finden wir sozusagen die positive Anwendung des Spruches „Wie es in den Wald hineinschalt, so schallt es heraus“. Kinder und Jugendliche sind höflich und sagen Danke, weil man auch zu ihnen höflich ist und sich bei Ihnen bedankt. Und deshalb wollen wir uns diesem Wort „Tak“ hier und heute widmen.
Tak, Mange Tak – Danke, vielen Dank & Co auf Dänisch
Das „Tak“ in seinen verschiedenen Anwendungen und Kombinationen drückt in Dänemark neben der Dankbarkeit auch oft Respekt und Anerkennung aus. Wie schon erwähnt bedanken sich in der Familie nach dem Essen die Kinder und der Vater bei der Mutter für das Essen. Mahl oder Mahlzeit heißt im Dänischen „Mad“ und deshalb sagt man in Dänemark „Tak for mad“ wenn man vom vom Tisch aufsteht. Eine kleine Aussprachehilfe: Sprich es „Tak for MEL“ aus und vernuschele das „L“ hintenrum. Gleiches gilt für die Gäste der Familie. Gab es nachmittags Kaffee und Kuchen, ist ein „Tak for kaffe“ angebracht.
Wenn die Gäste abends nach einer Feier oder einfach einem hyggeligen gemeinsamen Abend gehen, wird sich mit „Tak for i aften“ also „Danke für den Abend“ verabschiedet. Und treffen die Gäste einer abendlichen Fete ihren Gastgeber am nächsten Tag wird mit „Tak for sidst“ reagiert, was „Danke für letztens/neulich“ bedeutet, aber gleichzeitig auch als Kompliment im Sinne von „Es war schön“ verstanden wird. Man bedankt sich also ein weiteres Mal.
Passend zum Thema: Dänen sind höflich – Begrüßen auf Dänisch
Wenn Kinder nach der Schule oder Kollegen am Arbeitsende nach Hause gehen, wird dem Lehrer oder den Kollegen „Tak for i dag“, also „Danke für den Tag“ gesagt. Wenn Du „Vielen Dank“ sagen willst, dann heißt das zunächst „Mange tak“. Aber auch „Tusind Tak“, also „Tausend Dank“ ist gebräuchlich.
Wenn ein Däne etwas Angebotenes ablehnt, tut er das höflich mit „Nej tak“, also „Nein Danke“. Das entsprechende Gegenteil „Ja bitte“ heißt demnach natürlich „Ja tak“.
Auf Dank antworten
Wenn sich jemand bei einem bedankt, dann ist es in Dänemark üblich, dass man auf diesen Dank auch adäquat antwortet. Wird sich also bei einem Dänen bedankt, dann ist beispielsweise „vær så god“ eine gängige Antwort. Das bedeutet übersetzt in etwa „Gern geschehen“ oder kurz „Bitte“. Der Ausdruck „Det var så lidt“ bedeutet „Nichts zu danken“. Und „velbekomme“, was wörtlich in etwa „wohl bekomme es“ heißt, bedeutet ebenfalls „bitte sehr“ oder „gern geschehen“. Das Wort wird auch gerne im Zusammenhang mit dem „tak for mad“ benutzt, denn es bedeutet auch “Guten Appetit“.
Ein bisschen Aussprache
Auch hier gilt, dass es die Dänen freut, wenn Du als Gast hier mitmachst und solche Dankesworte nutzt. Du brauchst nicht das ganze Repertoire an verschiedenen „Danksagungen“. Für dich als Tourist sollen mal vier Worte oder Wortkombinationen genügen: “Danke“, “Vielen Dank“, “Danke für das Essen“ und “Gern geschehen“. Kümmern wir uns deshalb hier um die Aussprache.
„Tak“, also „Danke“, wird tatsächlich so gesprochen, wie man es schreibt.
„Mange Tak“, also „Vielen Dank“ spricht man auch weitestgehend so aus, wie man es schreibt, aber das „e“ am Ende von „Mange“ wird meist nur knapp angedeutet und nicht betont. In seltenen Fällen – beispielsweise in dänischen Dialekten – wird es auch ganz verschliffen. Dann sagt man „Mang‘ Tak“.
Kennst Du schon mein Dänemark-Quizz?
„Tak for mad“, also “Danke für das Essen“, ist nur „hinten raus“ etwas schwierig. Die Worte „Tak“ und „for“ sprichst Du so, wie man sie schreibt. Das Wort „mad“ für Mahlzeit aber ist ein bisschen kniffelig. Das „a“ wird eher wie ein „dreckiges E“ ausgesprochen und das „d“ ist ein “dänisch weiches D“. Dieses dänische weiche D klingt in etwa so, als hätte der Buchstabe „L“ mit dem Englischen “TH“ (Thi-Äitsch) einen Auffahrunfall gehabt. Nennen wir es mal ein “genuscheltes L mit fast unhörbarem D am Schluss“. Damit sprichst Du die Floskel also “Tak for mel‘ “ aus.
„Vær så god“ – Gern geschehen: Kommen wir zum Schluss auf die gängige Antwort auf das Danken. Das „V“ im Dänischen sprichst Du wie ein „W“ aus. Aus dem dänischen Umlaut „æ“ wird eine Mischung aus „ä“ und „e“. Die Buchstaben „r“ und „s“ sprichst Du wie im Deutschen aus. Das Bolle-A „å“ klingt wie eine Mischung aus „a“ und „o“ und wird in diesem Wort entweder kurz gesprochen oder manchmal einfach komplett unterschlagen und nicht gesprochen. Der letzte Wortteil „god“ wird mit einem stummen „d“ gesprochen, also einfach „go“. Das „o“ ist dabei recht kurz. Damit sprichst Du „Vær så god“ also ganz einfach „Wersago“ oder „Wersgo“ aus.
Also dann: Tak fordi du læste!
Buchtipp
Ich hab noch eine Buchempfehlung für dich! „Dänisch lernen mal anders – Die 100 wichtigsten Vokabeln: Für Reisende, Abenteurer, Digitale Nomaden, Sprachenbegeisterte“. In dem Buch geht es weniger um einen kompletten Sprachkurs, sondern um die wichtigsten Floskeln für den Alltag und deren Aussprache.