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Immer mehr Ferienhäuser in Dänemark sind winterfest und damit für eine ganzjährige Vermietung tauglich. (Foto: Andreas Lerg)
Tipp

Das kostet ein Ferienhaus in Dänemark im Winter

Die Nachsaison in Dänemark ist durchaus beliebt, um spät im Jahr oder zum Jahresende noch einmal Urlaub in Dänemark zu machen. Auch ich tue das seit Jahren. Ein Grund ist nicht zuletzt, dass die Ferienhäuser in dieser Zeit zu ausgesprochen günstigen Mietpreisen zu haben sind. So manches topausgestattete Haus mit 5 Sternen kostet im Dezember die Hälfte von dem, was in der Hochsaison fällig ist.

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Eines wird oft übersehen…

Doch diese günstigen Preise täuschen, denn Du darfst die Rechnung nicht ohne die Energiekosten machen! Viele Ferienhäuser in Dänemark werden mit elektrischen Heizungen beheizt und das verursacht durchaus hohe Stromkosten. Und wenn Du dann ein Haus mit ein paar Extras wie einer Sauna oder einem Pool buchst, dann hauen die Stromkosten so richtig rein. Deshalb hab ich Dir hier mal zwei Beispiele aus meiner eigenen „Mieterfahrung“ mitgebracht, damit das praktisch nachvollziehbar wird.

Beispiel 1: Dezember 2021 – drei Wochen Dänemark im Winter

Immer mehr Ferienhäuser in Dänemark sind winterfest und damit für eine ganzjährige Vermietung tauglich. (Foto: Andreas Lerg)
Immer mehr Ferienhäuser in Dänemark sind winterfest und damit für eine ganzjährige Vermietung tauglich. Wie das hier am Lendrup-Strand, das wir im Dezember 2021 gemietet hatten.(Foto: Andreas Lerg)

Vom 28. November bis 18. Dezember 2021 hatten wir ein wunderschönes und modernes Haus (Baujahr 2019) am Lendrup-Strand gemietet. Das Haus war mit einer modernen Wärmepumpe und Fußbodenheizung ausgestattet, also auch in dieser Hinsicht sehr modern. Das Haus hatte eine sehr schöne Sauna, die allerdings nicht richtig funktionierte und nicht richtig heiß wurde. Deshalb haben wir sie nur zwei Mal in den drei Wochen benutzt. Damit hat die Sauna bei den Stromkosten eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Schauen wir uns mal die „Gesamtrechnung“ mit Mietpreis und Nebenkosten an. 

Grundkosten, die vor dem Urlaub überwiesen wurden:

Mietpreis für die drei Wochen: 1038,00 Euro minus 100 Euro Rabatt = 938,00 Euro.

Vorauszahlung für Nebenkosten: 300 Euro.

Damit vorab bezahlt 1238,00 Euro.

Die damals gültigen Verbrauchskosten:

Strom: 0,43 Euro pro kWh

Wasser: 6,71 pro m3

Unser Verbrauch in den drei Wochen:

Stromzähler Abgelesener Stand 28. November: 22588 kWh

Stromzähler Abgelesener Stand 18. Dezember: 23096 kWh

Verbrauch: 508 kWh Strom = 218,44 Euro

Wasseruhr Abgelesener Stand 28. November: 245 m3

Wasseruhr Abgelesener Stand 18. Dezember: 252 m3

Verbrauch: 7 m3 = 46,97 Euro

Wir haben damit Nebenkosten von 265.41 Euro gehabt und von unseren vorausgezahlten 300 Euro entsprechend 34.59 Euro zurückbekommen.

Gesamtkosten des dreiwöchigen Urlaubs waren 1203,41 Euro bestehend aus 938,00 Euro Miete und 265,41 Euro für Strom und Wasser.

Den Stromverbrauch von 508 Kilowattstunden für nur drei Wochen darf man als durchaus gewaltig betrachten. Aber die Wärmepumpe wird eben mit Strom betrieben und im Winter ist nun mal Heizsaison, denn man will ja im Urlaub nicht frieren. Hätten wir auf die zwei Saunagänge verzichtet, wären es über den Daumen „nur“ 50 Kilowattstunden weniger gewesen.

Kann ich in Dänemark ein Ferienhaus kaufen?

Beispiel 2: Dezember 2022 – zwei Wochen Dänemark im Winter

Vom 26. November bis 10. Dezember diesen Jahres haben wir ein sehr schönes Haus mit Sauna und Pool in Ejsingholm am südlichem Limfjord gemietet. Das Haus ist Baujahr 2004 und wurde 2009 modernisiert. Ein schön ausgestattetes Haus wie gesagt mit Pool und einer dieses mal richtig gut funktionierenden Sauna.

Mietpreis für die zwei Wochen: 1078,00 Euro minus 86 Euro Rabatt = 992,00 Euro.

Vorauszahlung für Nebenkosten: 350 Euro.

Damit vorab bezahlt 1342,00 Euro

Die zum Mietzeitpunkt gültigen Verbrauchskosten:

Strom: 0,71 Euro pro kWh

Wasser: KOSTENLOS

Unser Verbrauch in den drei Wochen:

Stromzähler Abgelesener Stand 26. November: 276474 kWh

Stromzähler Abgelesener Stand 10. Dezember: 277400 kWh

Verbrauch: 926 kWh Strom = 657,46 Euro

Wir haben damit Nebenkosten von unglaublichen 657,46 Euro gehabt und auf unsere vorausgezahlten 350 Euro nochmal 307,46 Euro drauflegen müssen!

Gesamtkosten des dreiwöchigen Urlaubs demnach 1649,46 Euro bestehend aus 998,00 Euro Miete und 657,46 Euro für den Strom.

Den Stromverbrauch dieses Ferienhauses in nur 14 Tagen darf man getrost als aberwitzig und gigantisch bewerten. In den zwei Wochen, in denen wir dort waren, hat dieses Haus soviel Strom verbraucht, wie mein Einfamilienhaus fast in einem halben Jahr. Das sind über 66 Kilowattstunden am Tag, was dem zehnfachen Verbrauch eines Tages in meinem Einfamilienhaus entspricht. Dabei hatten wir die Elektroheizungen in den Räumen noch nicht mal benutzt, sondern im Pullover im Wohnzimmer gesessen.

Was sind die vermutlichen Ursachen dieses Stromverbrauches? Im Raum mit dem Pool hängt eine riesige Maschine zur Raumluftentfeuchtung an der Wand, die ununterbrochen läuft und laut Google 750 Watt zieht. Das alleine sind schon 18 Kilowattstunden am Tag und knapp über 250 Kilowattstunden in den 14 Tagen.

Das kostet ein Ferienhaus in Dänemark im Winter 2
Dieses Ungetüm im Poolraum dient dazu, die hohe Luftfeuchtigkeit zusenken und die Raumluft zu trocknen, damit kein Schimmel entsteht. Der Apparat lief rund um die Uhr und verbraucht laut Google 750 Watt. Das ist einer der Ursachen für den hohen Stromverbrauch.

Das Poolwasser wird über eine Warmwasserwärmepumpe erwärmt, die ebenfalls quasi rund um die Uhr läuft. Hinzu kommt ein Klimasplittgerät im Wohnraum, das im Winter zum Heizen benutzt wird. In den beiden Bädern jeweils eine elektrische Fußbodenheizung. Die zusätzlichen Elektroheizkörper an den Wänden hatten wir ausgelassen und so eher bei 19 als 22 Grad in dem Haus gewohnt.

Dazu kommen sechs Saunagänge in den zwei Wochen, die über den Daumen gepeilt 150 Kilowattstunden verbraucht haben. Vor einigen Jahren hatten wir schon einmal ein Poolhaus gemietet, das in den 14 Tagen 400 Euro Stromkosten verursacht hat. Aber diese 657,46 Euro entsprechen zweidrittel des ursprünglichen Mietpreises.

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Das der Spaß mit dem Pool im Haus teuer wird, damit haben wir gerechnet. Aber nicht mit dieser krass fetten Summe. Dass der Anbieter – in diesem Fall Novasol (gehört zu Dansommer) – auf der Internetseite keinerlei Hinweis gibt, dass bei diesem Haus im Winter mit hohen Nebenkosten zu rechnen ist, ist unseriös. Wenn ein Haus ein Energiesparhaus ist, dann wird damit gerne geworben. Aber den Kunden transparent über eventuell hohe Nebenkosten vor der Buchung zu informieren, wäre anständig und seriös.

Kann ich in Dänemark ein Haus kaufen?

Du siehst, dass wir 2021 eine Woche mehr Urlaub (wir waren ja drei Wochen dort) für rund 300 Euro weniger bekommen haben. Du siehst ebenfalls, dass ein Poolhaus im Winter eben ein in Sachen Nebenkosten teurer Spaß ist, den wir uns aber bewusst gegönnt haben … auch wenn wir mit nicht ganz so extremem Stromverbrauch gerechnet haben.

Fazit: Nebenkosten in der Neben- und Nachsaison nicht vergessen!

So, ich hoffe, meine beiden konkreten Beispiele haben Dir gezeigt, dass Du gerade in der Neben- und erst Recht in der Nachsaison den Faktor Nebenkosten nicht vergessen darfst, wenn Du einen Ferienhaus-Urlaub in Dänemark buchst. Im Dezember kann es in Dänemark wunderschön sein. Seit über 10 Jahren nehme ich mir schon jeden Winter im November oder Dezember zusammen mit einem Freund eine Auszeit in Dänemark. Aber man darf, wenn man den Schnäppchenpreis toller 5-Sterne-Häuser bei den Anbietern sieht, die Nebenkosten nicht vergessen. 

Das kostet ein Ferienhaus in Dänemark im Winter 3

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