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Camping auf einem Campingplatz in Dänemark. Die Markise ist draußen, Tisch und Stuhl stehen vor dem Wagen. (Foto: Andreas Lerg)
Dette og det,  Tipp

Campingplatz, Stellplatz, Parkplatz, Freistehen und Wildcampen

Heute will ich mit Euch ein Thema aus dem Bereich Camping und Vanlife besprechen. Es geht ums campen, parken und abstellen und auch um Campingplätze, Stellplätze, Parkplätze, das Freistehen und Wildcampen. Manchmal wird da einiges durcheinander gewürfelt und hier kann falsches Wissen eventuell für Probleme, Ärger oder sogar Bußgelder sorgen. 

Begriffsdefinition für campen, parken und abstellen

Fangen wir zunächst mal mit der Definition der drei wichtigen Begriffe campen, parken und abstellen an. Was bedeuten diese Begriffe und viel wichtiger, worin unterscheiden sie sich. Allen dreien ist schließlich gemeinsam, dass ein „bewohnbares Fahrzeug“, also ein Campenvan, ein Wohnmobil oder auch ein Wohnwagen mit Zugfahrzeug irgendwo hin gestellt wird. 

Unter Campen verstehen wir, dass das Wohnmobil auf eine dafür vorgesehene Fläche gestellt wird und dann nicht nur im, sondern vor allem auch um das Fahrzeug gewohnt wird. Mit anderen Worten, Du fährst Deine Markise aus, stellst Tisch und Stühle, vielleicht einen Liegestuhl oder eine Sonnenliege vor das Fahrzeug. Du baust vielleicht eine kleine Außenküche oder eine Feuerstelle auf. Du nimmst die Fahrräder vom Fahrradträger und stellst sie einsatzbereit neben das Wohnmobil.

Beim Camping findet also bei gutem Wetter das Leben nicht nur im sondern eben vor allem um das Fahrzeug herum im Freien statt. Daher bedeutet Camping auch sehr oft, dass Du länger auf diesem Platz stehst, als nur eine Nacht, denn sonst würde sich der Aufwand nicht lohnen, sich dort so häuslich einzurichten. Wir kommen auf das Thema Camping später noch zurück.

Gemütliches Abendessen auf dem Campingplatz „ Fårup Sø Camping“ bei Jelling. (Foto: Andreas Lerg)
Gemütliches Abendessen auf dem Campingplatz „ Fårup Sø Camping“ bei Jelling. (Foto: Andreas Lerg)

Parken bedeutet, dass das Wohnmobil eher kurzfristig irgendwo abgestellt wird. Entweder nur für ein paar Stunden oder vielleicht für eine Nacht. Was beim Parken im Auto passiert ist dabei irrelevant. Du darfst also im Auto kochen, duschen, schlafen eben wohnen. Aber im Gegensatz zum Campen findet außerhalb des Fahrzeuges nichts statt. Sprich Markise, Tische, Stühle und so weiter bleiben drin. Auch auf das Thema Parken und Parkplatz gehen wir gleich noch mal nach der Begriffsdefinition ein.

Ich hab Dir diesen Beitrag auch als Video aufbereitet.

Bleibt noch das Abstellen. Hier geht es darum, ein Fahrzeug länger- oder langfristig abzustellen. Nehmen wir an, Du hast ein Wohnmobil, dass Du nur im Frühjahr und Sommer nutzt und vielleicht sogar über Herbst und Winter abmeldest. Dann muss das über diesen längeren Zeitraum irgendwo abgestellt werden. Im Fahrzeug findet dann nichts mehr in Sachen Aufenthalt oder Wohnen statt. Die Schwierigkeit dabei ist, dass das langfristige Abstellen im öffentlichen Verkehrsraum im Prinzip nirgendwo gestattet ist.

Erst recht nicht, wenn das Fahrzeug zeitweise abgemeldet ist oder Saisonkennzeichen hat und außerhalb dieser Saison irgendwo steht. Stellst Du das Fahrzeug also mehrere Wochen oder gar Monate auf einen öffentlichen Parkplatz gibt es schnell Stress mit den Nachbarn und Ärger mit der zuständigen Behörde. Zum Abstellen brauchst Du in der Regel also einen privaten Stellplatz.

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Campingplatz, Stellplatz und Parkplatz – das sind die Unterschiede

Ok, damit haben wir diese drei Grundbegriffe glaube ich ausreichend erklärt. Kommen wir zum zweiten Abschnitt dieses Beitrages. Kommen wir zu Campingplätzen, Stellplätzen, Parkplätzen, dem Freistehen und dem Wildcampen. Da ich bislang keine Camping- und Stellplätze in Deutschland kenne, beruhen meine Schilderungen hier vor allem auf meinen Erfahrungen, die ich in Dänemark gemacht habe.

Camping- und Stellplätze findest Du mit Apps wie Park4Night, die ich für dich getestet habe.

Ein Campingplatz ist ein größeres und nicht selten umfriedetes oder eingezäuntes Gelände mit Stellflächen für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte. Es ist eine vollständige Serviceinfrastruktur vorhanden. Das beginnt mit einem Stromanschluss am Stellplatz, der Wasserversorgung und den Einrichtungen zum Entsorgen von Grauwasser und Schwarzwasser beziehungsweise zum Entleeren der Fäkalienbehälter von Chemietoiletten. Dann gehören ausreichend Toiletten und Duschen auf dem Platz dazu. In der Regel sind auch Waschmaschinen und Trockner vorhanden, damit Du als Camper Deine Wäsche versorgen kannst. Weiterhin gibt es Küchen oder zumindest Spülküchen, in denen Du kochen oder wenigstens dein Geschirr und Besteck waschen kannst.

An immer mehr Campingplätzen gibt es auch einen „Self-Chekin“, sodass man auch außerhalb der „Bürostunden“ einchecken kann. (Foto: Andreas Lerg)
An immer mehr Campingplätzen gibt es auch einen „Self-Chekin“, sodass man auch außerhalb der „Bürostunden“ einchecken kann. (Foto: Andreas Lerg)

Dazu kommen dann auch weitere Einrichtungen im Bereich Wellness und Freizeit. In Dänemark haben viele Campingplätze tolle Kinderspielbereiche mit Schaukeln, Rutschen, Hüpfkissen und vielem mehr. Nicht selten sind Swimnmingpool und Whirlpools vorhanden. Dazu kommen oft eine oder mehrere Saunen. In einem Kiosk bekommt man alles für den täglichen Bedarf und das eine oder andere Campingzubehör. Viele dänische Campingplätze bieten auch kleine Ferienhütten zum mieten an für Reisende ohne „eigene rollende Wohnung“ oder ohne Zelt. Richtig große Campingplätze haben zudem oft auch ein Restaurant oder einen richtigen Supermarkt auf dem Gelände. Bei manchen Plätzen kommen Sportangebote wie Kajakfahren, Standup Paddeling, Minigolf und anderes dazu.

Campingplätze sind beliebte Urlaubsorte, die oft angefahren werden, um dort länger zu bleiben. Gerade Wohnwagen-Urlauber steuern einen schönen Campingplatz an, bleiben dann dort mehrere Tage oder für die Dauer des ganzen Urlaubs. Es wird sich vor Ort erholt und entspannt. Vielleicht erkundet man die Region mit dem Auto, während der Wohnwagen auf dem Platz bleibt.

Der Stellplatz ist vor allem bei Wohnmobilen und Campervans sehr beliebt. Ein Stellplatz ist gewissermaßen ein sehr stark abgespeckten Campingplatz. Es wird nur die Basisinfrastruktur geboten. Das kann mal nur Stromanschluss, Wasserversorgung und eventuell eine Entsorgungsstation sein. Aber oft genug gibt es auch Toiletten und Duschen. In Dänemark findest Du solche Stellplätze unter anderem oft an Yachthäfen und Marinas. Da kannst Du dann die Duschen und Toiletten, die für Bootsbesitzer gedacht sind mitbenutzen und eventuell auch Waschmaschinen.

Manchmal sind die Stellflächen für Wohnmobile dort die Winterabstellplätze für Boote. Die Boote liegen im Sommer ja dann im Wasser und weil diese Flächen an Land in der Saison dann frei sind, werden sie eben an Camper vermietet. Die Stellplätze sind in der Regel groß genug für Wohnmobil und Campervan aber manchmal zu klein für ein langes Wohnwagen-Gespann.

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In vielen Marinas gibt es auch Wohnmobilstellplätze und Infrastruktur wie hier eine Entsorgungsstation für die Chemietopilette. (Foto: Andreas Lerg)

Diese Stellplätze sind gut und günstig, wenn man ein oder zwei Tage dort bleiben will. Auch hier darfst Du campen, also die Markise ausfahren, Tische und Stühle aufstellen, draußen kochen und eben auch im Freien wohnen. Oft genug ist alles wichtige von Einkaufsmöglichkeiten bis zu Sehenswürigkeiten in der Nähe zu finden. In Dänemark habe ich zum einen in der Egå Marina nördlich von Aarus und dann in der Grenaa-Marina Djursland in Grenaa auf solche Stellplätzen in einer Marina gestanden und mich dort sehr wohl gefühlt. Zudem sind die Stellplatzpreise dort meist recht günstig.

Ein Parkplatz ist vor allem genau das: Ein Platz zum Parken, also zu kurzfristigen Abstellen eines Fahrzeuges. Wie schon beschrieben, darfst Du dich dabei im Fahrzeug aufhalten und darin auch übernachten, aber das typische campen geht eben nicht. Sobald Du die Markise ausrollst, Tisch und Stühlen aufstellst, hat das nichts mehr mit parken zu tun und kann dann eben wegen Missbrauchs des Parkplatzes teuer werden.

Wenn der Parkplatz sonst keine ausgeschilderten Einschränkungen hat, darfst Du auf diesem über Nacht stehen und im Wagen übernachten. Das Grundprinzip dabei ist, dass der Fahrer sich vor der Weiterfahrt ausruhen und erholen darf, um seine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. Also typischerweise das, was ein LKW-Fahrer macht, wenn er beim Erreichen seiner maximalen Tageslenkzeit einen Rastplatz anfährt und in seinem LKW in der Koje übernachtet. Aber in der Regel gilt das nur für eine Nacht und Du wirst auch kaum mehrere Tage auf einem schnöden Parkplatz stehen wollen. 

Auf Parkplätzen - hier ein ausgewiesener Wohnmobilparkplatz bei Skagen in Nordjütland - ist das Parken erlaubt und das Übernachten im Auto auch. (Foto: Andreas Lerg)
Auf Parkplätzen – hier ein ausgewiesener Wohnmobilparkplatz bei Skagen in Nordjütland – ist das Parken erlaubt und das Übernachten im Auto auch. (Foto: Andreas Lerg)

Einschränkungen kann es geben. Mal in der Gestalt einer maximalen Parkdauer. Wenn Du beispielsweise maximal fünf Stunden auf einem Parkplatz stehen darfst, wird es nichts mit der Übernachtung. Oder es sind per Beschilderung bestimmte Fahrzeugtypen wie eben Wohnmobile oder Dinge wie das Übernachten verboten. Wenig Spaß macht das Übernachten außerdem auch, wenn der Parkplatz vielleicht an einer Autobahn oder stark genutzten Durchgangsstraße liegt und es nachts eben nicht ruhig ist. Zudem sind manche Parkplätze kostenpflichtig. Immerhin gibt es auf größeren Parkplätzen oft Toiletten.

Alle meine Videos vom Roadtrip durch Dänemark findest Du hier.

Ich habe die Erfahrung gemacht, das dänische Parkplätze und deren Toiletten gerade an der Autobahn und an Landstraßen meist alle in tadellosem Zustand sind und dort vor allem die Nutzung der Toiletten kostenlos ist. Die Parkplätze an den Deutschen Autobahnen sind da eher ein Trauerspiel. Fast immer tappst Du bei den Toiletten in die „Sanifair-Falle“ und mußt für einen Euro dann so ein Klomärkchen ziehen. Und dann findest Du manchmal trotzdem eine dreckige Toilette vor. Dieses Märkchen löst Du dann in dem angegliederten Shop ein indem Du dir beispielsweise einen unverschämt überteuerten Kaffee kaufst, damit Du den 50-Cent-Wertbon nicht verschenkst.

Freistehen und Wildcampen – Gerüchte und die Realität

So damit haben wir mit Campingplatz, Stellplatz und Parkplatz zunächst einmal die“offiziellen und explizit eingerichteten Stellmöglichkeiten“ abgearbeitet. Kommen wir nun noch zu den Themen Freistehen und Wildcampen. Die beiden Begriffe überschneiden sich und werden heute von vielen quasi gleichbedeutend verstanden.

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Das Freistehen und Wildcampen ist längst nicht überall erlaubt. Oft auch da nicht, wo es im Internet behauptet wird. Also vorher erkundigen anstatt nachher ein Bußgeld an der Backe zu haben. (Foto: Andreas Lerg)

Früher bedeutete Wildcampen, dass man sein Zelt irgendwo in der freien Natur aufstellt und dort eben campiert und übernachtet. Freistehen bedeutete das gleiche nur eben für Wohnmobil und Wohnwagen. Also auch hier stellt man sich mit seinem Wohnmobil einfach irgendwo mitten frei in die Natur und campiert dann eben dort. Wie schon gesagt, heute werden beide Begriffe synonym verwendet. Daher möchte ich für Wohnmobile folgende ergänzende Definitionen vorschlagen.

Freistehen bedeutet, man stellt sein Wohnmobil irgendwo in die freie Natur und wohnt dann aber wie beim Parken im Auto, ohne zu campen. Also ohne die Markise auszufahren, Tische und Stühle rauszustellen oder im freien zu kochen. Letzteres wäre dann das Wildcampen. Dabei stehst Du mit deinem Wohnmobil irgendwo in der Natur, baust um das Auto herum deine ganzen Outdoormöbel auf, machst ein Feuer oder kochst draußen auf einem Gaskocher.

Spannend ist hier eher die Frage ob und wie das Freistehen und Wildcampen erlaubt ist. Wie sieht es da genau aus?

Deutschland: Freistehen und Wildcampen ist in Deutschland nicht erlaubt. Es wird zwar immer wieder mal behauptet, dass es geduldet würde, wenn man sich anständig verhält. Aber verlass dich nicht drauf. Die Bußgelder für einfaches Wildcampen können schnell bei 100 Euro landen. Wenn Du wild und ohne Genehmigung in einem Landschaftsschutzgebiet zeltest oder mit dem Wohnmobil stehst und dann auch noch ein Lagerfeuer anzündest, kann dich der Spaß bis zu 5000 Euro Strafe kosten.

Dänemark: Immer wieder hört und liest man, dass „überall in Skandinavien“ das wildcampen und freistehen erlaubt und problemlos möglich sei. Nein! Das stimmt nicht. In Dänemark ist das Wildcampen und Freistehen offiziell zunächst eben nicht erlaubt. Es gibt allerdings Wälder und Gebiete, in denen Du meist ausgeschilderte „Naturlagerplätze“ in der Wildnis findest, auf denen Du mit dem Zelt campen darfst und zwar in der Regel für eine Nacht.

Zugelassen sind maximal zwei Zelte und sechs Personen. Aber Campervan, Wohnmobil und Wohnwagen sind nicht gestattet. Auch hier wird oft von „geduldet“ oder „Grauzone“ gemunkelt, aber auch darauf solltest Du dich nicht verlassen. Wildcampen und Freistehen wird in Dänemark mit Bußgeldern von umgerechnet 5 bis 500 Euro geahndet. Vor allem in touristischen Gebieten oder an Stränden oder in Strandnähe wird das Verbot in Dänemark sehr streng gehandhabt und auch unerbittlich durchgesetzt.

Schweden, Norwegen und Finnland: In diesen drei Ländern ist aufgrund des Jedermannsrechtes das Wildcampen zunächst einmal grundsätzlich gestattet, wobei hier „von alters her“ an das Zelten gedacht wurde. Daher gilt dieses Jedermannsrecht nur für „nicht motorisierte Reisende“. Mit anderen Worten, mit Campervan, Wohnmobil und Wohnwagen darfst Du in der Regel nicht in der freien Natur stehen. Einschränkungen beim Wildcampen bestehen beispielsweise in Landschaftsschutzgebieten und Nationalparks. Also immer vorher erkundigen.

Leider wird dieses Jedermannsrecht in den skandinavischen Ländern heute oft als universell gültig propagiert und sozusagen als Freibrief missverstanden, um alles zu tun, was auch immer man will. Da wird dann das rollende Appartement irgendwo in die Botanik gerammt und dann fröhlich drauflos gecampt. Und dann wundert man sich, wenn ein Ranger oder Polizist kommt, einen zu sofortigen Weiterfahrt auffordert und vorher noch ein sattes Bußgeld kassiert. Mein Tipp: Informieren statt blamieren. Alles was Du wissen musst, findest Du heute im Internet.

Es gibt auch Länder wie die Niederlande wo das Wildcampen und Freistehen komplett streng verboten ist und wo dieses Verbot sogar auch auf Privatgrundstücken gilt.

Gutes und schlechtes Benehmen – Ehrenkodex für Camper

Kommen wir zum Schluss noch zu einer Empfehlung von mir: Egal wo Du stehst oder campst. Ob auf offiziellen Camping- und Stellplätzen oder in der freien Natur. Es gilt überall das Gleiche: Benimm dich nicht wie ein egoistischer Drecksack. Immer wieder liest man von Stellplätzen, die für immer geschlossen werden, weil sich Camper benehmen wie die Axt im Walde. Dreck und Müll wird hinterlassen, weitere Nebenwirkungen sind Sachbeschädigungen oder unsoziales, egoistisches Verhalten wie Partylärm und überlaute Musik. Es wird Feuer gemacht und danach nicht aufgeräumt und so weiter und so fort. 

Deshalb folgende vier Tipps quasi als eine Art Ehrenkodex für Camper, der in Skandinavien und vielen anderen Ländern auch mit “Don’t disturb – don’t destroy”, also „Nicht stören und nicht zerstören“ auf den Punkt gebracht wird.

Wenn Du auf einem Campingplatz stehst, bist Du nicht alleine. Also solltest Du dich auch nicht so verhalten, als wärst Du es. (Foto: Andreas Lerg)
Wenn Du auf einem Campingplatz stehst, bist Du nicht alleine. Also solltest Du dich auch nicht so verhalten, als wärst Du es. (Foto: Andreas Lerg)

1. Verlasse einen Platz mindestens so sauber, wie Du ihn vorgefunden hast und gerne auch sauberer. Nimm also auch anderen Müll mit, den andere dort hinterlassen haben. Wenn Du in der Natur „aufs Klo gehst“, nimmt einen Klappspaten und verbuddel dein Geschäft und zwar ohne Klopapier. Dann nichts vor Ort verändern oder gar beschädigen. Beispielsweise einen Baum fällen, um Feuerholz zu haben, ist nicht nur absolut asozial sondern auch nutzlos, weil das feuchte Holz sowieso nur schlecht brennt.

Kurz: Verschwinde wieder, ohne Spuren zu hinterlassen.

2. Kein Krawall. Auf Campingplätzen und Stellplätzen ist Lärm und laute Musik unerwünscht. Du möchtest nicht die Schlagerhitparade aus dem Nachbar-Fahrzeug hören und der Nachbar steht dafür vielleicht nicht so sehr auf Gangsterrapper wie Du es tust. Oft wird auf Campingplätzen solch unsoziales Verhalten gewissermaßen vom Kollektiv geregelt. Wenn da einer über die Stränge schlägt, gibt es halt Ärger und Stress. Aber auch die freie Natur ist keine alternative Partyzone, die man nach Herzenlust beschallen darf. Hirsch und Hase finden Hardrock in voller Lautstärke sicher nicht so toll.

Kurz: Sei weder verhaltensauffällig noch eine unerträgliche Lärmquelle!

Mit richtig lauter Mucke aus der Boombox stehst Du auf dem Campingplatz schnell im Mittelpunkt ... des Ärgers! Und auch in freier Natur ist "maximaler Schallpegel" ein Unding! (Foto: pixabay/JCHphoto)
Mit richtig lauter Mucke aus der Boombox stehst Du auf dem Campingplatz schnell im Mittelpunkt … des Ärgers! Und auch in freier Natur ist „maximaler Schallpegel“ ein Unding! (Foto: pixabay/JCHphoto)

3. Ein Lagerfeuer ist was schönes… Aber Nachbarn, die im dicken Qualm husten oder ein Waldbrand sind alles andere als schön und gemütlich. Daher benutze Deinen Verstand statt Benzin für ein Campingfeuer. Eine gute stabile Feuerschale schont den Boden am Platz und senkt das Brandrisikio in der freien Natur. Kerzen brennen auch schön, vor allem aber sicherer, wenn Sie in einem schicken Glas stehen.

Kurz: Sei kein Feuerteufel!

4. Sei zu anderen Campern und Menschen nett, freundlich und hilfsbereit. Dann sind die anderen auch genau so nett, freundlich und hilfsbereit zur dir. Es gilt die alte Weisheit „Wie man in den Wald hineinruft….“. Wenn Du dich benimmst wie ein Idiot, wirst Du auch wie ein solcher behandelt.

Ein Beispiel. Als ich mir meinem Campervan im Mai auf einem großen Campingplatz auf Rømø einen leeren Stellplatz ansteuert, ging am Wohnmobil neben dran eine Tür auf und ein deutscher Mann blökte mich unverhofft und pampig an “Der Platz ist besetzt“. Ich habe dann höflich guten Abend gesagt, erklärt, dass ich das erste Mal auf diesem Platz bin und mich erkundigt, wie ich den erkennen könne, ob ein Platz besetzt ist. In noch viel pampigerem Ton kam: “Das Schild ist rot, sehen Sie das nicht!“. Und rumms knallt er die Tür seines Wohnmobils zu. Tatsächlich entdeckte ich dann in einer Ecke auf einem winzigen Holzpflock ein winziges Schildchen, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, das rot war. Mit diesem “freundlichen Herrn“ hätte ich an diesem Abend kein Bier trinken wollen. Und was ich mir ob dieses Anpfiffs gedacht habe, könnt ihr Euch sicher denken.

Kurz: Sei ein guter netter Mensch und kein Idiot.

So, damit will ich für heute Schluss machen. Hast Du Anmerkungen, Fragen oder Tipps? Dann ab damit in die Kommentare.

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