Kraftstoffpreise und tanken in Dänemark
Benzinpreise sind aktuell wieder ein schmerzhaftes Thema. Wenn ich früher so in den 1990ern nach Dänemark gefahren bin, dann habe ich kurz vor der dänischen Grenze nochmal den Tank meines Autos “bis hoch ins Handschuhfach“ vollgetankt, denn Benzin war in Dänemark massiv teurer, als bei uns in Deutschland. Das aber ist längst nicht mehr der Fall! Die Preise haben sich dies- und jenseits der Grenze angeglichen, die Unterschiede sind marginal. Nicht nur das, in den letzten Jahren habe ich in Dänemark schon mehrmals billiger den Tank meines Wagens gefüllt, als in Deutschland. Schauen wir uns kurz an, was es in Sachen Tanken in Dänemark zu wissen gibt. Was es zu den Verkehrsregeln und Bußgeldern zu wissen gibt, findest Du hier.
Tankstellen sehr oft “ohne“
Dänemark hat ein recht dichtes Tankstellennetz, tatsächlich soll es dichter sein als bei uns. So gibt es über 2000 Tankstellen im Land. Die hohe Tankstellendichte ist auch deshalb möglich, da der größte Teil dieser Tankstellen Automaten-Tankstellen ohne jedes Personal sind. So stehen beispielsweise auch vor vielen Supermärkten zwei oder drei Zapfsäulen und ein Bezahlautomat. Auch in vielen kleinen Dörfern findest Du solche Tankstellen “ohne“, womit auch eine Versorgung “auf dem platten Land“ meist besser ist, als bei uns. Der große Vorteil dieser Automatentankstellen ist, dass diese fast immer rund um die Uhr geöffnet haben und Du auch mitten in der Nacht tanken kannst.
Der Tankvorgang funktioniert an diesen Automatentankstellen und auch an denen mit Personal in der Regel “anders herum“ als bei uns: Erst bezahlen, dann tanken. Hier die grundsätzliche Schritt für Schrittanleitung für die Automatentankstellen.
- Du nimmst deine EC- oder Kreditkarte und steckst diese in den Automaten. Oft kannst Du die Bediensprache wählen, fast alle Automaten können die Bedienerführung auch auf Deutsch anbieten.
- Du gibst Deine PIN ein, um die Buchung zu ermöglichen.
- Du wirst nach der gewünschten Nummer der Zapfsäule (in Dänemark als Pumpe bezeichnet) oder des Zapfhahnes gefragt, mit dem Du tanken willst. Du gibst die Nummer ein oder drückst den entsprechenden Button auf dem Display.
- Du tankst Dein Auto.
- Du gehst an den Automaten und nimmst Deine Quittung aus dem entsprechenden Ausgabeschacht. Manchmal musst Du für die Quittung nochmal deine EC- oder Kreditkarte einstecken und die Zapfsäule oder den Zapfhahn nochmals anwählen, die oder den Du benutzt hast.
Nachteil dieser Automatentankstellen ist, dass nur Kartenzahlungen möglich sind. Mit Bargeld kannst Du nur bei großen Tankstellen bezahlen, die Personal und eine Kasse haben. Und es kann Dir in Dänemark tatsächlich passieren, dass sogar dort die Ansage “Nur Kartenzahlung“ lautet. Ich wollte auf der Heimfahrt von Aarhus im Juli noch mein “restliches Bargeld in den Tank schütten“ und habe extra an einer großen Tankstelle mit Personal und Kasse gehalten, doch dort stand auf einem Schild „Ingen kontanter“, also „Kein Bargeld“.
Manche Tankstellen mit Personal – vor allem nahe der deutschen Grenze – nehmen auch Euroscheine an, aber das Wechselgeld bekommst Du dann immer in Kronen. Du bezahlst also nicht wirklich in Euro, sondern tatsächlich in Kronen und das Personal erledigt lediglich aus Kulanz den Währungsumtausch für dich an der Kasse. Mehr zu diesem Thema “Kann ich mit Euro bezahlen?“ habe ich hier für Dich geschrieben.
Oktan statt „Super“, „Normal“ und E-irgendwas
In Dänemark werden die verschiedenen Kraftstoffe anders bezeichnet, als bei uns. Es gibt weder Super- noch Normalbenzin und auch die Zusätze E5 und E10 sucht man vergeblich. In Dänemark wird das Benzin über die Angabe der Oktanzahl bezeichnet.
Dänische Bezeichnung | Deutsche Bezeichnung |
Blyfri 98 (Bleifrei 98 Oktan) | Super Plus |
Blyfri 95 (Bleifrei 95 Oktan) | Super E5 (E10 gibt es in Dänemark nicht) |
Blyfri 92 (Bleifrei 92 Oktan) | Normalbenzin |
Diesel | Diesel |
LPG | Autogas |
Naturgas oder CNG | Erdgas |
Kleinere Tankstellen haben oft nicht jeden Kraftstoff! |
Benzinpreise sind deutlich stabiler
Was ich in Dänemark wirklich klasse finde, ist die Tatsache, dass die Benzinpreise dort nicht so Achterbahn fahren, wie bei uns. Bei uns kostet das Benzin an einer Tankstelle morgens nicht das gleiche wie mittags. Und abends steht dann schon wieder ein anderer Preis an der Zapfsäule. In Dänemark hingegen sind die Benzinpreise oft tagelang stabil und schwanken wenn überhaupt nur minimal.
Die aktuellen Preise kannst Du beispielsweise auf https://fuelfinder.dk nachschlagen. Dort bei „Priser“ also “Preise“ kannst Du den Ortsnamen oder die Postleitzahl eingeben und dann den Umkreis festlegen. Dann siehst Du die aktuellen Preise. Zudem gibt es auch Smartphone-Apps wie den FuelFinder – Scandinavia im Google Playstore.